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Hainbuchen-Niederwald

Knorrige Charakterköpfe laden zum Verweilen einHainbuchen knorriger Einzelbaum
Der Kopf-Hainbuchenbestand am nördlichen Ortsrand des malerisch gelegenen Fleckens Gieboldehausen ist ein ganz besonderes historisches Kulturdenkmal. Aufgrund seiner zusammenhängenden Größe von über 8 Hektar handelt es sich um eine Fläche mit landesweiter Bedeutung. Dieses Waldstück stammt noch aus der Zeit der Niederwaldwirtschaft. Zu der Zeit, als es noch keine fossilen Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas gab, war Brennholz ein sehr wichtiges Naturgut.

Traditionelle Bewirtschaftung
Bedingt durch die jahrhundertealte Realteilung im Untereichsfeld gab es im Gieboldehäuser Raum viele kleine landwirtschaftliche Betriebe mit wenig Fläche.
Es herrschte ein ständiger Mangel an Brennholz sowie an Huteflächen für das Vieh.

Eine Lösung bot eine besondere Form der Niederwaldwirtschaft, die so genannte Kopf-Holznutzung. Dabei wurden die Hainbuchen nicht unten, sondern in etwa 2 m Höhe geschnitten, so dass unter den Bäumen nach einem Schnitt auch noch das Vieh weiden konnte, ohne den Hainbuchen-Jungaustrieb verbeißen zu können. Durch das im Turnus von 15 bis 18 Jahren wiederkehrende Beschneiden des Stammes erhielten die Bäume ihr verwachsenes Aussehen. Viele der 1.800 Hainbuchen in Gieboldehausen sind über 100 Jahre alt.

Schützenswerter Bestand
In der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts verlor Brennholz zunehmend seine Bedeutung, so dass die Nutzung des Bestandes in den letzten Jahrzehnten fast komplett aufgegeben wurde.Der Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.V. machte sich 1995 für den Erhalt der Bäume stark und pachtete die Fläche langfristig an, um sie vor der drohenden Umwandlung in einen Buchenhochwald zu bewahren.
In Zusammenarbeit mit der örtlichen Realgemeinde Gieboldehausen werden die Hainbuchen heute wieder im üblichen Turnus von ortsansässigen Bürgern zur Meterholzgewinnung für Brennzwecke genutzt.

 


Fantastischer Lebensraum
Die verwachsenen Kopfbäume sind ein idealer Lebensraum für viele Tierarten. Vor allem höhlenbrütende Vögel, aber auch Säugetiere und Insekten profitieren von den besonderen Strukturen der Kopfhainbuchen. Besonders reizvoll sind im Bestand die unterschiedlichen Lichtverhältnisse durch das sukzessive Freistellen von jährlich etwa 0,5 ha. Diese mosaikartige Struktur des Waldes erhöht den naturschutzfachlichen Wert, denn in jedem Wuchsstadium herrschen etwas andere ökologische Bedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt vor.

 

 

Rundwanderweg
Der Hainbuchenbestand im Gieboldehausener Genossenschaftsforst ist einzigartig schön und lädt zum Spaziergang ein. Er bietet einen Einblick in die Wirtschaftsweise unserer Vorfahren.
Besucher erreichen den Beginn eines ausgeschilderten Rundwanderweges - vorbei an den eindruckvollsten Stellen des Bestandes - in Gieboldehausen ab dem Grillplatz am Hopfenberg. Die Anfahrt mit dem PKW erfolgt über die B27, Ortsausgang Gieboldehausen in Richtung Herzberg. Vor der Araltankstelle bitte links einbiegen, dann ca. 500 m bis zum ausgeschilderten Grillplatz, rechts am Fuße des Hopfenberges.

 

Wanderung im Bestand schmaler