Pflegetipps für Wegränder und Feldsäume
- Wie mähen:
Die Schnitthöhe möglichst hoch einstellen (10 – 15 cm) und langsam fahren, damit bodenlebende Tiere ausweichen können. Ein Balkenmäher oder Kreiselmäher ohne Aufbereiter ist dem Schlegelmäher vorzuziehen, da die Tiere dort größere Überlebenschancen haben. Das Mahdgut sollte von der Fläche entfernt werden. Dadurch werden dem Boden Nährstoffe entzogen und so die Pflanzenvielfalt gefördert.
- Wie oft mähen:
Grundsätzlich gilt: weniger ist mehr! Insbesondere auf mageren und mittleren Standorten (zum Beispiel flachgründige Standorte oder Kalkverwitterungsböden) reicht einmaliges Mähen pro Jahr völlig aus. Wo es geht sollte der Aufwuchs zwei bis drei Jahre stehen bleiben, damit Insekten in hohlen Stängeln überwintern und samenfressende Vögel Nahrung finden können. Auf nährstoffreichen Standorten kann - wenn das Mahdgut von der Fläche entfernt wird - zweimal pro Jahr gemäht werden. Das hagert den Boden aus und sorgt auf Dauer für eine höhere Pflanzenvielfalt.
- Wo mähen:
Damit nicht alle Lebensräume gleichzeitig beeinträchtigt werden, sollte kleinräumig gemäht werden: linke und rechte Wegseite mit einem zeitlichen Abstand von mindestens drei Wochen mähen; abschnittsweise in der Feldmark arbeiten, damit ein Lebensraummosaik entsteht; einen Längsstreifen des Wegrandes bis zum nächsten Jahr stehen lassen und die Reihenfolge der Mahd jedes Jahr tauschen.
- Wann mähen:
Wichtig ist, dass die Wegränder nicht gleichzeitig mit den umliegenden Grünlandflächen oder zur Getreideernte gemäht werden. Generell sollte die Mahd spät im Jahr (September/Oktober) stattfinden, damit sich die Tierwelt ungestört entwickeln kann und Blütenpflanzen Zeit haben, Samen zu bilden. Wenn zur Aushagerung zusätzlich einmal früh im Jahr gemäht wird, kann dies schon im Mai/Juni erfolgen. Dann werden am meisten Nährstoffe entzogen. Außerdem profitieren von einem frühen Schnitt krautige Pflanzen, die dadurch Licht bekommen und die Möglichkeit haben, anschließend zu blühen.
In der Zeitschrift Lohnunternehmen erschien im Dezember 2019 ein Interview mit Sinja Zieger zum Thema Wegrandpflege: